Brustoperation

Operative Therapieverfahren

Brusterhaltende Operationen

Wenn ein bösartiger Tumor in der Brust entdeckt wird, ist meistens eine Operation notwendig.
Im Gegensatz zu früher üblichen, radikalchirurgischen Ansätzen, kann man heute überwiegend brusterhaltend operieren.
In Kombination mit einer Strahlentherapie sind die Heilungsergebnisse gleich gut wie nach einer kompletten Entfernung der betroffenen Brust.
Je nach Lokalisation und Größe des Tumors, kann man kosmetische Aspekte berücksichtigen und entweder nur den Tumor selbst, ein Segment oder einen Quadranten der Brust entfernen.
Bei großen Brüsten ist auch eine Tumorentfernung im Rahmen einer Brustverkleinerung möglich (tumoradaptierte Reduktionsplastik).
Bei allen brusterhaltenden Operationsverfahren ist es wichtig, dass der Tumor mit einem ausreichenden Randsaum aus gesundem Gewebe entfernt wird.
Um eine Aussage über einen evtl. Tumorbefall der axillären Lymphknoten treffen zu können, wird im selben Eingriff, nach entsprechender vorheriger Markierung, der sogenannte „Wächterlymphknoten“ aus der Achselhöhle entnommen. Dadurch gelingt es in den allermeisten Fällen, auf die früher übliche, weitergehende Operation der Achselhöhle zu verzichten und damit das Lymphödem des Armes als Folge eines solchen Eingriffes zu vermeiden.

Weitergehende Brustoperationen

Bei ungefähr 20 Prozent der Patientinnen ist es trotz modernster Technik nicht sinnvoll oder möglich, eine brusterhaltende Operation durchzuführen. Dies ist der Fall, bei

• ungünstiger Relation von Tumorgröße und Brustvolumen (großer Tumor / kleine Brust)
• Vorliegen mehrerer Karzinomherde in einer Brust (Multifokalität / Multizentrität)
• inkompletter Tumorentfernung nach vorausgegangener, brusterhaltender Operation mit evtl. Nachresektion
• einem sogenannten „inflammatorischen“ Karzinom
• ausgedehntem Tumorbefall der Haut der Brust oder der Brustwand

Im Rahmen einer sogenannten modifiziert radikalen Mastektomie wird die gesamte Brustdrüse mit einem Teil der darüber liegenden Haut entfernt.

Es gibt allerdings auch Operationsverfahren, bei denen man das Drüsengewebe komplett entfernt, die Haut der Brust und evtl. auch die Brustwarze aber belässt. Dies ist zwar nicht in jedem Fall möglich, bietet aber insbesondere bei manchen Rekonstruktionsverfahren Vorteile. Bereits vor einer Brustentfernung wird deshalb, gemeinsam mit der Patientin, über die Möglichkeiten einer wiederherstellenden Operation gesprochen und alle operativen Möglichkeiten in Betracht gezogen. Rekonstruktive Operationen sind gleich bei der Brustentfernung aber auch danach möglich. Unabhängig davon, wie an der Brust operiert wird, erfolgt in den meisten Fällen auch hier eine gleichzeitige Abklärung der Achsellymphknoten.